Kaninchenmalerei
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Das sich im roten Kreis befindliche Kaninichen ist ebenso schwarz, wie von mir ausgesetzt, auf dass es sich nach den Mendelschen Gesetzen für eine kurze Zeitlang, als ein dunkler Farbtupfer in die städtische Parklandschaft desintegrieren tut und täte. Solches begreife ich als einen malerischen Eingriff in das hochsommerliche Leben der Skulpturenstadt Münster. Hier zerfliessen die Grenzen von Malerei und Plastik, Skulptur und (Im)Mobilie zu einem artifiziellen Konglomerat genetischen Ausmasses. Kurz ein schwarzes Zwergkaninichen belebt den Genpool der wilden Kaninchen und die Wahrnehmung der passierenden Passanten um einen protodepressiven Farbton (> schwarz). Ein schwarzes Kaninchen wird zugegebenerweise höchstwahrscheinlich eine relativ seltene Form der Malerei repräsentieren, aber es trifft den Kern einer einflussreichen Veränderungshaltung (> kritisch!). Wenn von den 17 meist schwarzen Kaninchen, die ich im Sommer des Jahres 2006 im gesamten Stadtgebiet von Münster zur malerisch-pointilierten Einflussnahme auswilderte, auch nur eines als bunte Mischung überdauerte, mehrte sich die ästhetische Potenz der wilden Stadtkaninchen, welche sich für das Skulpturenprojektjahr 2007 vorbereiten, ungeheuerlich. Stadtmalerei versteht sich hier als vorbegriffliche Intervention in die banale Stupidität des Alltags und sie vergrössert den subskulpturalen Aspekt auf eine sehr effektive Weise. Und sie ist vorallem auch sehr schön. (> die Intervention, das Kaninchen..) Anders als hier (oben) einsichtig ist das Kaninchen in Australien zur unbedrohtestes Tierart des down under Kontinentes geworden. Bei uns wird das arglose Nagetier von Katzen, Klauensäuche und Jägern regelmässig attackiert, dezimiert, gequält und gemordet. Nicht zuletzt das rote Automobil (ganz oben rechts) bedroht den Löwenzahnfresser auf eine fiese Art und Weise. Dieser Beitrag (Aussetzung und Aussatz von 17 schwarzen Zwergkaninchen) beschreibt eine Hommage an die australische Kaninchenplage, die ich als weltgrösste soziale Plastik begreifen möchte. Ohne aussermenschliche Feinde verbreitet sich das gewöhnliche Kaninchen über die Kontinentalinsel im fernen Ozean als eine echte Plage. Das Kaninchenloch (Höhle oder Bau) wird dabei als Relikt und Skulptur der großen sozialen Plastik verstanden. soweit so gut. Ruppe Koselleck, am 14. August 2006 ... |
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Eines der 17 schwarzen Kaninchen im sommerlich-trockenen
Stadtgebiet von Münster. |